Anapästverse







Schwierige Zeiten
 
Wie soll ich Gedanken der Trauer ertragen,
in finsteren Nächten und dunkelsten Tagen?
Die Tränen, sie rollen, ich kann sie nicht halten,
die Wangen herunter, benetzen die Falten,
im Wissen, dass keiner versteht,
wie ich dich vermisse, dein Lachen, dein Leben,
Berührung der Hände, die Halt mir gegeben.
Die Sehnsucht nach dir nie vergeht!
 
Ich lebe und drehe mich doch nur in Kreisen,
mir fehlen die Liebe und Worte, die weisen.
Ach, könnt‘ ich sie finden, die Kräfte und Zeichen,
zum weiteren Leben, die stellten mir Weichen,
es böte mir Hilfe und Halt.
Mit Mut der Verzweiflung lass fallen ich Sorgen,
ich gebe sie ab und vertrau auf ein Morgen.
Ich hoffe, er zeigt sich mir bald!
 
© by Andreas Brod 22.12.2020







 


Poesie der Seifenblase

Wie zierlich die Blasen aus Seife verzücken
in spiegelndem Glanze sich wandeln und schmücken,
als könnten sie Träume und Wirklichkeit binden,
die Menschen versuchen in ihnen zu finden,
in Sommer- und Wintergestalt.
Ein lautloses Schweben und Hoffen in Hüllen,
es könnte der Zauber die Wünsche erfüllen
im Schraubstock zu finden den Halt.

Ach, könnte die Blase noch länger verweilen,
da draußen in Kälte und auch in den Zeilen,
als Kunstwerk Kristalle für immer mir schenken
und tausende Blicke geschickt auf sich lenken
doch dieser Gedanke verhallt.
Es bleiben Sekunden des Glückes im Leben
bis Kugeln sich platzend dem Schicksal ergeben
„Adieu“ klingt hier wohl sehr kalt.

© Andreas Brod 22.01.2017

 

 

 

 

 

 

Blaublütig

Auf rauschenden Bällen in festlichen Räumen
sucht Traumprinz Prinzessin und Liebe zum Träumen.
Mit schwebenden Schritten , im Takte sich wiegen,
lässt reizender Jüngling die Herzen gern fliegen
und tändelt mit Mädchen beim Tanz.
Wenn kosende Worte Erwählte berühren,
dann kreisen die Sinne und Mannes Allüren
verleihen ihm Extravaganz.

Begeistert sind Prinz und Prinzessin als Pärchen.
Sie tanzen gemeinsam durch rauschende Jährchen
und werden auch Eltern, bekommen nicht minder
sehr viele, gesunde und fröhliche Kinder
von adliger blauer Brillanz.
Und werden die beiden vom Zauber getragen,
erzählen sie Märchen in heutigen Tagen,
und leben noch immer im Glanz.

© by Andreas Brod 27.01.2012

 

 

 

 

 

 

Balanceakt

Wie zierliche Mädchen beim Turnen entzücken,
mit tänzelnden Schritten und Zöpfen, die schmücken,
auf schwebendem Balken sich biegen und drehen,
im Handstand sich haltend mit Posen versehen,
als wäre der Wettkampf ein Spiel.
Die Körper gespannt bis in Füße und Hände,
Gymnastik folgt Sprüngen nach kunstvoller Wende,
kein Wackeln noch Fallen bleibt Ziel.

Ein Flickflack und Salto mit Schraube verbinden
gekonnt akrobatisch den Stand gut zu finden,
entgegen der Schwerkraft sich meisterlich zeigen
und ja nicht den Abgang vom Balken vergeigen,
bestechen durch Grazie und Stil.
Gestanden, ein Lächeln, die Arme nach oben,
es brandet der Beifall, die Zuschauer toben,
kein Zweifel, die Übung gefiel.

© by Andreas Brod 2013

 

 

 

 

 

 

Begegnungen

Wie Menschen einander begegnen im Leben,
mit funkelnden Augen Signale sich geben
und bittende Hände versuchen zu halten,
was Stunden, Minuten, Sekunden gestalten
als Takte und Zeiten im Raum,
sind Treffen im Hellen, im Dunkeln, im Stillen,
Gedanken und Klänge, auch Bilder, Quadrillen.
ein Kreuzen und Streifen im Traum.

So stetig die Zeiger sich drehen im Kreise,
einander begegnen in tickender Weise,
mal schleichend, mal treibend, die Zukunft verhüllend,
Momente des Glückes und Leides enthüllend,
die Zeiger hält keiner im Zaum.
Sie fliehen und laufen und lassen erahnen
noch viele der Runden auf endlosen Bahnen,
ein Ende der Treffen gibt’s kaum.

© by Andreas Brod 2012

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